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Preisträger des APOLDA EUROPEAN DESIGN AWARD 2014 | MEHR

 

Der APOLDA EUROPEAN DESIGN AWARD wurde am Samstag, dem 5. April 2014 zum 8. Mal in Apolda verliehen.

Die Bekanntgabe der PreisträgerInnen erfolgte während der Gala-Veranstaltung in der Apoldaer Stadthalle, zu der sich die Modeelite aus ganz Europa traf. Alle eingereichten Wettbewerbs-Kollektionen wurden dabei in einer Modenschau gezeigt.
„Die eingereichten Arbeiten sind wesentlich innovativer, spannender, ausgefeilter und zu Ende gedacht als noch vor drei Jahren! Ich sehe eine deutliche Entwicklung.“ sagte Iris von Arnim, Strickdesignerin aus Hamburg und Jury-Vorsitzende des APOLDA EUROPEAN DESIGN AWARD 2014 anlässlich der Jurytagung im Februar 2014, im Rahmen derer die PreisträgerInnen ermittelt wurden. "Das Niveau hat sich deutlich gesteigert. Mir ist die Entscheidung in diesem Jahr besonders schwer gefallen.“

 

DIE PREISTRÄGER

Der 1. Preis des APOLDA EUROPEAN DESIGN AWARD 2014 -
dotiert mit 12 000 € - ging an Lilla Cséfalvay von der Maholy-Nagy University aus Budapest.

Platz1
VANITAS SYMBOLS - THEN AND NOW
„Diese eklektische und geheimnisvolle Bilderwelt hat mich schon immer fasziniert“ erklärt die Preisträgerin des ersten Preises die Inspirationsquelle für ihre beeindruckende Arbeit „VANITAS SYMBOLS - THEN AND NOW“
Gemeint sind die Vanitas Bilder niederländischer Meister des 17. und 18. Jahrhunderts. Die typischen Vanitas Motive wie Totenköpfe, alte Folianten, Sanduhren, welkende Blumen schrecken sie nicht, sondern regen sie an.
In der Dokumentation ihrer Arbeit veranschaulicht sie eindrucksvoll den Weg von den konkreten Bildern der alten Meister hin zu heutiger Mode. Als Ergebnis entstehen reiche textile Flächen und Kleider, die auf neue Weise, das meisterliche ihres Ursprungs bewahren und ganz neu inszenieren.

 

 

 

Der 2. Preis des APOLDA EUROPEAN DESIGN AWARD 2014 -
dotiert mit  8 000 € - ging an Markus Binder und Emil Maria Beindl von der Universität für Angewandte Kunst in Wien.

Platz2
DEMELRAVE
Wer kennt sie nicht, die berühmte K&K-Zuckerbäckerei Demel in Wien mit ihrem typischen Charme vergangener Zeiten? Schwer vorstellbar, dass die schnörkelig-süßlichen Tapeten und Interieurs als Ausgangpunkt für coole Clubwear dienen können.
Die beiden Gewinner des 2.Preises, Markus Binder und Emil Beindl aus Wien, schaffen das so bravourös, dass sie die Jury mit ihrer hybriden Kollektion begeistert haben.
Hybrid bedeutet in diesem Fall die Verbindung völlig gegensätzlicher Elemente: die Zuckerbäcker-Süßlichkeit verschmolzen mit Formen und Habitus der Technokultur. Das Ergebnis ist eine durch dekorative Elemente total verfremdete - und dadurch sehr zeitgeistige - Sports- und Clubwear Kollektion.

 

 

Der 3. Preis des APOLDA EUROPEAN DESIGN AWARD 2014 –
dotiert mit 6 000 € - ging an Ilona Hackenberg von der Aalto University School of Arts, Design and Architecture aus Helsinki.

Platz3
„TAGM“
Kleine Mädchen sollen ja heute süchtig nach Rosa in allen Tönen und Herzchen sein. Es gibt nicht wenige Bücher und Aufsätze, die vor den Folgen des sogenannten Lillifee-Kults warnen. Es gehört also Mut dazu, Herzchen im Überfluss zum tragenden Symbol einer Kollektion zu machen. Emanzipierte Frauen distanzieren sich gern von beidem – sowohl von Rosa wie auch von Herzchen.
Unserer Preisträgerin ist es gelungen, scheinbar unversöhnliche Gegensätze in einer modernen Womanswear-Kollektion zu vereinen.
Souverän hat sie die gefährlichen Klippen aus Kitsch und Kitty-Süßlichkeit umschifft und feminine, zum Teil auch romantische Looks mit einem modernen Casualfeeling geschaffen, die auch den coolen Frauen einen ganz neuen Blick auf Rosa und Herzchen erlaubt.
Die Jury hat zwar am Valentinstag ihre Auswahl für diesen Wettbewerb getroffen, aber ich kann versichern, dass allein die konzeptionelle Konsequenz und die Qualität dieser vielfältig kombinierbaren Kollektion überzeugt haben.

 

 

Die Jury zeichnete Lisa Heigart von der Hochschule Trier, Fachrichtung Modedesign, für ihre ungewöhnliche Arbeit mit einem Sonderpreis –
dotiert mit 4 000 € - aus.

Sonderpreis
EXPERIMENTELLES DESIGN
Die Jury hat einen Sonderpreis für Experimentelles Design vergeben.
Das Prinzip dieser Arbeit ist „UPCYCLING“.
Wikipedia erklärt diesen Begriff folgendermaßen:
„Beim Upcycling(aus dem Englischen up für „hoch“ oder „auf“ und recycling für „Wiederverwertung“ oder „Wiederaufbereitung“) werden Abfallprodukte oder nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt.“
Genau das hat Lisa Heigart mit Ihrer Arbeit „Die fehlende Hälfte“ getan. Sie hat Fahrradschläuche, die bereits verdreckt und lieblos entsorgt waren – wie sie in ihrer Arbeit schreibt - geflochten, gestrickt und gehäkelt und sogar schmeichelnde Halskrausen und Schmuck aus dem spröden Material gefertigt. Sie hat ihnen mit ihrer Kreativität und Handwerklichkeit einen neuen Sinn und eine neue Funktion gegeben - und noch viel mehr, sie hat ihnen Schönheit gegeben.

 

 

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